Änderungen an den Algorithmen für Unterstützung und Widerstand

Veröffentlicht am 20. September 2019

Die Investtech-Forschung rund um Unterstützung und Widerstand im Herbst 2019 haben wichtige Ergebnisse hervorgebracht. In einigen Bereichen stimmen die Forschungsergebnisse mit der technischen Analysetheorie überein, während andere Ergebnisse nahelegen, dass die Theorie schwach oder sogar falsch ist. Wir haben es daher für richtig gehalten, die Algorithmen zu ändern, die in den automatischen technischen Analysen von Investtech verwendet werden.


Die drei Hauptschlussfolgerungen sind wie folgt:

Schlussfolgerung 1:
Aktien, die nach unten reagiert haben und die Unterstützung testen (Kaufsignal), oder die nach oben reagiert haben und den Widerstand testen (Verkaufssignal), haben sich anschließend weitgehend auf Linie mit der Börse entwickelt. Derartige Signale geben wenig Aufschluss über die zukünftige Kursentwicklung und können ohne wesentlichen Verlust in der technischen Analyse einer Aktie entfallen. Die Ergebnisse lassen Zweifel an einem wichtigen Element der klassischen technischen Analysetheorie aufkommen.

Schlussfolgerung 2:
Aktien, die den Widerstand nach oben durchbrochen haben (Kaufsignal), sind weiter gestiegen, und das stärker als die generelle Börsenentwicklung. Aktien, die eine Unterstützung nach unten durchbrochen haben (Verkaufssignal), haben sich danach weiterhin schwach entwickelt. Derartige Signale können eine wertvolle Entscheidungshilfe für den Kauf oder Verkauf einer Aktie sein. Wenn man eine Aktie im Hinblick auf eine Kaufgelegenheit beobachtet, ist die Zeit nach dem Durchbrechen des Widerstands ein statistisch günstiger Kaufzeitpunkt. Dies entspricht der klassischen technischen Analysetheorie.

Schlussfolgerung 3:
Aktien, die sich weit über der Unterstützung bewegen und keinen Widerstand haben, sind anschließend sehr gut gestiegen. Dem entsprechend haben sich Aktien, die weit unter dem Widerstand liegen und keine Unterstützung haben, in weiterer Folge schwach entwickelt. Obwohl diese Situationen theoretisch häufig als neutrale Situationen gelten, verweisen die Forschungsergebnisse hier darauf, dass dies statisch sehr gute Signale sind.

Die Ergebnisse sind konsistent, stark und robust. Ab den Analysen mit Schlusskurs 19. September haben wir in unseren automatischen Analysen daher folgende Änderungen implementiert:

• Eine Gegenreaktion und das Testen einer Unterstützung wird als neutral gewertet. Zuvor galt dies als positiv.
• Eine Reaktion nach oben und das Testen eines Widerstands wird als neutral gewertet. Zuvor galt dies als negativ.
• Ein Kurs weit über der Unterstützung sowie ein fehlender Widerstand wird als positiv gewertet. Zuvor galt dies als neutral.
• Ein Kurs weit unter dem Widerstand sowie eine fehlende Unterstützung wird als negativ gewertet. Zuvor galt dies als neutral.
• Ein Kurs zwischen Unterstützung und Widerstand, der keinem der Niveaus sehr nahe kommt, wird als neutral gewertet. Früher galt es als positiv, wenn der Kurs viel näher an der Unterstützung als am Widerstand lag, und als negativ, wenn der Kurs viel näher am Widerstand als an der Unterstützung lag.

In einigen Bereichen wurden die Algorithmen unverändert beibehalten:

• Ein Durchbrechen des Widerstands nach oben gilt als positiv.
• Ein Durchbrechen der Unterstützung nach unten gilt als negativ.