Handelsmöglichkeit

Kaufsignal nach falschem Verkaufssignal

Theorie: Ein Verkaufssignal aus einer Kursformation wird ausgelöst, wenn ein wichtiges Unterstützungsniveau durchbrochen wird. Die Psychologie unter den Marktteilnehmern und die Position des Unternehmens in seinem Konjunkturzyklus spricht in diesem Fall dafür, dass der Kurs weiter fallen wird. Das veranlasst viele Anleger zu massiven Verkäufen. Wenn der Kurs dennoch nicht auf das Ziel aus der Formation hinunterfällt, sondern stattdessen nach oben dreht, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass neue und positive Informationen hinzugekommen sind und neue Anleger einzusteigen beginnen. Das Verkaufssignal war also falsch. Wenige Dinge sind so irritierend wie eine eben erst verkaufte Aktie, die kräftig steigt. Aber da die Aktie jetzt teurer ist als zum Zeitpunkt des Verkaufs, verhalten sich die meisten Anleger, die beim Durchbruch nach unten verkauft haben, nunmehr abwartend. Die Aktie steigt trotzdem weiter und bricht auf der entgegengesetzten Seite der Formation nach oben aus. Die Verkäufer, die beim Formationswiderstand da waren, sind weg; es besteht nun ein Mangel an Verkäufern und ein Kaufsignal wird ausgelöst. Das Spezielle in diesem Fall ist, dass auch die Verkäufer unter dem Formationsboden nicht mehr vorhanden sind, sodass zwischen Käufern und Verkäufern ein noch größeres Ungleichgewicht besteht als bei einem gewöhnlichen Kaufsignal. Ein weiterer Anstieg ist anzunehmen, und man hat die Möglichkeit, einen engen Stop-Loss direkt unter der oberen Begrenzung der Formation zu setzen.
Eine andere Erklärung dafür wäre, dass die Nachrichten rund um das Unternehmen beim Ausbruch aus der Formation nach unten negativ geworden bzw. weniger positiv ausgefallen sind als zuvor. Viele verkaufen aus fundamentalen Gründen. Das hat sich jedoch als Fehler erweisen, denn die Nachrichten drehen wieder, und der Kurs steigt. Was negativ ausgesehen hat, war doch nicht so negativ, und es sind neue positive Impulse hinzugekommen. Der Kurs bricht oberhalb des Formationswiderstands aus und die Verkäufer, die unterhalb des Formationstiefs und beim Widerstand da waren, sind jetzt weg. Es erfolgt ein kräftiges Kaufsignal, der einen weiteren Anstieg erwarten lässt.

Score: Die wichtigsten Kriterien bei der Berechnung des Score für diese Art von Handelsmöglichkeit bestehen darin, ob der Ausbruch nach oben relativ rasch nach dem Ausbruch nach unten erfolgt, ob die Volumenentwicklung positiv ist und ob der Kurs nahe der Unterstützung bei der oberen Begrenzung der Formation liegt. Darüber hinaus zählen die Qualität der Formation und Trendrichtung.

Kaufkurs: Die obere Begrenzung der Formation wird berechnet als die Linie zwischen dem Hochpunkt der beiden Schulter in einer Kopf-Schulter-Formation, als die Linie zwischen den zwei Hochpunkten in einer Doppeltop-Formation und als die Widerstandslinie in einer Rechteckformation. Ein Kaufsignal erfolgt dann, wenn diese obere Begrenzung durchbrochen wird, und der Kaufkurs wird von dieser Begrenzung aus und ein kleines Stück darüber angesetzt (ca. 20% der Formationshöhe).

Kursziel: Wird mit 90 -125% des Ziels aus dem Formationsbruch angesetzt.

Stop-Loss: Wird mit 20% der Formationshöhe unter der oberen Begrenzung der Formation angesetzt.

Zeithorizont: Von 40% bis 80% der Formationslänge.